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Er war untergetaucht

Endlich gefasst! Haar-Zündler sitzt jetzt in U-Haft

Mara Z. (Name geändert) wurde in der U-Bahn Opfer des irren Haar-Zündlers. Jetzt hat ihre Angst ein Ende
Mara Z. (Name geändert) wurde in der U-Bahn Opfer des irren Haar-Zündlers. Jetzt hat ihre Angst ein Ende Foto: Georg Moritz /BILD / B.Z.-Montage

Nach drei Monaten auf der Flucht wurde Haar-Zündler Malek B. (28) endlich festgenommen, jetzt wartet er auf seinen Gerichtstermin.

Der Fall um den irren Haar-Zündler ist ein trauriges Beispiel für das Versagen der Berliner Justiz: Malek B (28), der mindestens zwei Frauen die Haare angezündet hatte, war den Behörden entkommen und untergetaucht. Im August erfuhr sein Opfer Mara Z. (18)* aus einem Brief der Staatsanwaltschaft, dass der gefährliche Mann untergetaucht war. Seitdem lebte die Schülerin in ständiger Angst.

Jetzt kann sie endlich wieder unbeschwert zur Schule gehen und sich mit Freunden treffen, denn Malek B. wurde festgenommen! In einem Brief der Staatsanwaltschaft vom 4. November heißt es: „Der Tatverdächtige konnte am 22.10.2015 wieder festgenommen werden und befindet sich in Untersuchungshaft in der JVA Moabit.“

Gefasst: Dieser Mann soll am S-Bahnhof Zoo und am Ostbahnhof zwei Frauen angezündet haben (Foto: Polizei)
Gefasst: Dieser Mann soll am S-Bahnhof Zoo und am Ostbahnhof zwei Frauen angezündet haben (Foto: Polizei) Foto: Polizei

Wie konnte Malek B. überhaupt untertauchen?

Am 21. Februar wurde der einschlägig vorbestrafte Gewalttäter in seiner Wohnung an der Breiten Straße (Wilmersdorf) festgenommen. Mindestens zwei Frauen hat er im Jahr zuvor offenbar ohne Grund, die Haare angezündet. Ein Haftrichter erließ einen Unterbringungsbeschluss, Malek B. landet im Maßregelvollzug.

Die Haare sind mittlerweile nachgewachsen, doch der Schock über die feige Tat sitzt immer noch tief (Foto: Georg Moritz)
Die Haare sind mittlerweile nachgewachsen, doch der Schock über die feige Tat sitzt immer noch tief (Foto: Georg Moritz) Foto: Georg Moritz

Martin Steltner, Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft erklärt in B.Z., was dann geschah: „Er wurde im Maßregelvollzug begutachtet, mit dem Ergebnis, dass er nicht schuldunfähig ist.“ Der Richter wandelt daraufhin den Unterbringungsbefehl in einen Haftbefehl um. Normalerweise hätte Malek B. jetzt die Untersuchungshaft antreten müssen, doch als der Richter ihm den Haftbefehl verkündet, erteilt er dem mutmaßlichen Gewalttäter Haftverschonung. Eine folgenschwere und aus heutiger Sicht nicht nachvollziehbare Entscheidung!

Der 28-Jährige nutzt die Chance und taucht unter

Am 4. August erreicht Mara Z. der Brief der Staatsanwaltschaf, in dem es lapidar heißt: „Der Beschuldigte wurde am 22.05.2015 haftverschont und hat dies zum Untertauchen missbraucht. Falls Sie Kenntnis von seinem Aufenthalt erhalten, bitte ich um Nachricht.“ Steltner sagt: „Das Gericht hatte die Hoffnung, dass er sich den Auflagen entsprechend melden und sich dem Verfahren stellen würde. Diese Hoffnung wurde enttäuscht.“

Opfer Mara Z. erhielt gruselige Anrufe von einem Unbekannten

Nachdem Malek B. untergetaucht war, erhielt Mara Z. gruselige Anrufe. Eine Stimme am anderen Ende sagte: „Erinnerst du dich an mich? Du kennst mich doch… Wie geht es deinen Haaren?“ Dann habe der Anrufer gelacht und aufgelegt.

Rund drei Monate später wird Malek B. festgenommen, jetzt sitzt er endlich in U-Haft und wartet auf sein Strafverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung. Mara Z. sagt: „Ich bin so erleichtert, dass er gefasst wurde.“

*Name geändert

Themen: JVA Moabit
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