Dichtes Schneetreiben, glatte Straße und Feierabendhektik. Auf der A10 nahe des Schönefelder Kreuzes kam es Mittwochabend zu einem schweren Verkehrsunfall mit insgesamt 14 Fahrzeugen.
Ab 14 Uhr kam die weiße Flut aus Richtung Westen über die Stadt. Schnell lagen fünf Zentimeter Neuschnee. Auf der Autobahn 10 kam es am späten Mittwochnachmittag bei schlechter Sicht und glatten Straßen zu einem Massencrash. Neun Lastwagen und fünf Autos waren darin verwickelt.
Hoher Schaden, vier Verletzte
Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Königs Wusterhausen, Niederlehme und Wildau rasten zur Anschlussstelle Wildau. Am Unfallort herrschte Chaos, angesichts der zum Teil stark beschädigten Fahrzeuge musste mit dem Schlimmsten gerechnet werden. Vier Personen wurden verletzt, zwei schwer. Lebensgefahr bestand glücklicherweise aber nicht. Es entstand ein Sachschaden von mehreren 100.000 Euro.
Ein Fahrzeug, das auf die A10 fuhr, löste wohl Massenkarambolage aus
Auslöser des Unfalls war ersten Ermittlungen zufolge ein Fahrzeug, dass zu schnell oder zu langsam auf die Autobahn auffuhr. Andere Fahrer hätten nicht mehr rechtzeitig bremsen können, weil sie zu schnell und mit zu geringem Abstand gefahren seien, hieß es.
Ein Havariekommissar wurde angefordert, zudem waren Ladungsteile verzollt, so dass auch der Zoll gerufen wurde. Die Autobahn war in Richtung Schönefelder Kreuz stundenlang gesperrt.
Am Donnerstagmorgen gegen 3.45 Uhr waren die Aufräumarbeiten abgeschlossen, die Strecke wieder freigegeben, so ein Polizeisprecher. Die Fahrbahn Richtung Magdeburg war noch gereinigt worden, beschädigte Schutzplanken wurden repariert.
Kritische Phase in Brandenburg am Mittwochvormittag
Insgesamt wurden in Brandenburg während der besonders tückischen Stunden bis zum späten Vormittag rund 100 Unfälle registriert, wie ein Sprecher des Brandenburger Polizeipräsidiums mitteilte. Das sei eine ungewöhnlich hohe Zahl. Bei etwa der Hälfte der Unfälle war die Witterung die Ursache: zu geringer Sicherheitsabstand auf glatten Fahrbahnen, zu schnelles Fahren oder riskante Überholmanöver. Autobahnen und Bundesstraßen waren zumeist frei, am häufigsten wurden Karambolagen von Landesstraßen gemeldet. Insgesamt wurden sieben Personen verletzt.
Allein 30 Karambolagen ereigneten sich den Angaben zufolge im Bereich der Polizeidirektion Ost. Die Polizeidirektion Süd zählte zwischen 3 und 7 Uhr allein 17 glättebedingte Zusammenstöße. Die Polizeidirektion West meldete am Vormittag 15 Wetter-Unfälle.
Berliner Straßen vor allem am Nachmittag beeinträchtigt
In Berlin wurden allein zwischen 15 und 16 Uhr 57 Verkehrsunfälle registriert. Wie viele davon witterungsbedingt waren, könne man nicht sagen, teilte ein Sprecher der Polizei mit. Im selben Zeitraum am Vortag waren 27 Unfälle gemeldet worden.