Für sie ist Gott ein Haufen Nudeln: Im Schilderkrieg zwischen der "Kirche des fliegenden Spaghettimonsters” und dem Landesbetrieb Straßenwesen in Templin geht der Streit weiter.
Ob eine „Kirche zum Fliegenden Spaghettimonster“ an den vier Ortseingängen von Templin (Uckermark) Schilder für „Nudelmessen“ aufhängen darf, entscheidet jetzt das Landgericht in Frankfurt/Oder – der Gaga-Prozess des Jahres!
Klingt wie ein Schildbürgerstreich, ist es aber nicht. Die „Spaghettimonster“-Schilder sollen an denselben Masten angebracht werden wie die Gottesdienst-Hinweisschilder von Evangelischer und Katholischer Kirche.
Die „Spaghettimonster“-Religion wurden 20015 gegründet
Die Spaßreligion gründete US-Physiker Bobby Henderson 2005 als satirische Reaktion von Atheisten auf fundamentale Christen. Die Anhänger tragen Nudelsiebe auf dem Kopf. Nennen sich Pastafari. Verkleiden sich als Piraten, um den Klimawandel zu stoppen. Glauben an einen Himmel mit Biervulkan und Stripperinnen-Fabrik. Und dass ein Nudelmonster mit Stielaugen und Fleischbällchen die Welt erschaffen habe.
„Nudelmesse“-Schilder in Templin wurden abgehängt
In Templin hat Rentner Rüdiger Weida (62) als „Bruder Spaghettus“ angeblich 120 Anhänger um sich geschart. Seine „Nudelmesse“ findet in einem alten Schweinestall statt. Brandenburgs Kulturministerium hält das bizarre Brimborium auf parlamentarische Anfrage für eine Parodie „ohne ersthafte religiöse Substanz“. Deshalb wurden die „Nudelmesse“-Schilder in Templin wieder abgehängt.
Dagegen klagt der Spaghetti-Verein. Am Mittwoch scheiterte ein Gütetermin im Zivilprozess. Am 13. April will die Richterin ihre Entscheidung verkünden. So lange beten sie das „Monsterunser“: „Denn dein ist die Soße, der Käse und das Fleisch-Klößchen.“ Unterliegen die Pastafaris, rufen sie die nächste Instanz an, soviel steht schon fest.