Der 25-Jährige soll seine Großmutter und zwei Polizisten getötet haben. Seine perverse Rechtfertigung vor Gericht: Drogen, miese Laune - und Mitleid!
Jan G. soll seine Großmutter im brandenburgischen Müllrose getötet und im Anschluss zwei Polizisten überfahren haben. Vor Gericht in Frankfurt (Oder) zeigt der 25-Jährige sich geständig. Am Dienstag schilderte er den blutigen Tattag erstmals aus seiner Sicht.
Bereits vier Tage vor der Tat hat Jan G. nach eigener Aussage wegen Problemen mit seiner Freundin große Mengen chemischer Drogen – genauer: MDMA – konsumiert. „Ich wollte zu sein“, zitiert die Märkische Oderzeitung den Angeklagten. Dabei „hasse“ er die Droge eigentlich, vor allem das Herunterkommen, also das Abflauen der Wirkung nach einem Trip, sei unangenehm.
In gereizter Stimmung sei er am Tatmorgen zum Haus seiner Großmutter gefahren, wo er duschen wollte. Aber: Die Wanne war laut G. mit Dingen versperrt, auch ein Stuhl habe darin gelegen. „Was hatte der da zu suchen? Das hat mich so aufgeregt. Ich wollte mich doch waschen, um draußen ein gutes Bild abzugeben“, zitiert die Märkische Oderzeitung weiter.
Brutaler Ausraster – wegen eines Stuhls!
Diese Banalität brachte den 25-Jährigen zum Ausrasten – übrigens am 79. Geburtstag seiner Großmutter. Erst habe er der 79-Jährigen in der Küche ein Glas Honig über den Kopf gegossen, dann habe er sie geschlagen.
„Sie lag zappelnd am Boden, da habe ich mit einem Stuhl nach ihr geworfen.“ Die Verletzte habe sich daraufhin ins Bad geschleppt.
Was im Bad folgt, schildert Jan G. als Akt des Mitleids. Er habe vermeiden wollen, dass seine Großmutter Schmerzen hat. Also habe er ihr in den Hals geschnitten „wie in ein Brötchen“ – ausgesucht habe er dafür extra das Lieblingsmesser der alten Frau.
Keine Erinnerung an Polizistenmord
Danach flüchtete er mit dem Auto seiner Großmutter. Unterwegs nahm er zwei Syrer mit, wollte von ihnen Drogen kaufen – die hatten aber keine. Schließlich wurde die Polizei auf ihn aufmerksam – der Beginn einer wilden Verfolgungsjagd, an deren Ende Jan G. mit Tempo 160 wohl zwei Polizisten überfuhr, die ihn mit einem Nagelgurt stoppen wollten.
Ausgerechnet an diesen Moment, so behauptet Jan G., fehle ihm allerdings jede Erinnerung.