Die Krankmeldungen von Piloten bei Air Berlin gingen am Mittwoch weiter. Kurz vor Ende der Bieterfrist ist die Angst groß, potenzielle Investoren zu verschrecken. Aber ist die Maßnahme nachvollziehbar?
„Ja, denn die Sorge ist groß“, sagt B.Z.-Redakteur Uwe Steinschek
Klar, hinter diesen Krankmeldungen ist eine konzertierte Aktion zu vermuten, die Fluggäste leiden. Aber eins wird auch deutlich: die Hilflosigkeit, die hinter dieser Aktion steckt. Die Zukunft ist unsicher, die Sorge um den Arbeitsplatz ist groß.
Diese Situation schlägt natürlich auf die Psyche. Wissenschaftliche Studien belegen immer wieder, dass negative Betriebsstrukturen die Krankenquote unter den Mitarbeitern in die Höhe treiben. Air Berlin ist wirtschaftlich krank. Der Infekt hat sich auf die Piloten übertragen.
Die einzige Medizin: stabile Zukunftspläne.
„Nein, das ist völlig abgehoben“, sagt B.Z.-Redakteurin Hildburg Bruns
Ein wilder Streik unter dem Deckmantel von Krankschreibungen – sorry, das geht gar nicht! Die Piloten bekommen selbst in diesen unsicheren Zeiten ihr volles Gehalt dafür, Passagiere von A nach B oder C zu fliegen. Sie sind unter den 8000 Air-Berlin-Beschäftigten, die mit der sichersten Zukunft.
Auch wenn sie sich bei Lufthansa neu bewerben müssen und weniger verdienen sollten. Kein Grund, Kunden den ersehnten Jahresurlaub oder Geschäftsleuten das Business zu versauen!
Dieses Verhalten hilft auch der eigenen Firma nicht oder dem, was davon übrig ist.