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Schadstoffbelastung!

Erkrankten Berliner Polizisten wegen maroder Schießstände an Krebs?

Achtung! Hier sind nicht nur die Schüsse gefährlich
Achtung! Hier sind nicht nur die Schüsse gefährlich Foto: woi pzi

Hat die Berliner Polizei die Gesundheit ihrer Mitarbeiter aufs Spiel gesetzt? Wie das rbb-Magazin "Klartext" berichtet, sollen Warnungen jahrelang missachtet worden sein.

Große Probleme bei der Berliner Polizei. Den Beamten fehlt die Schießübung. Aktuell sind nur noch 16 Schießstände in Betrieb. Ab 2013 wurden einige Schießstände geschlossen. Der Grund: hohe Schadstoffbelastung. Nun berichtet das rbb-Politikmagazin „Klartext“: Die Reaktion soll zu spät gekommen sein!

Nach Angaben des Magazins belegt bereits ein Gutachten aus dem Jahr 2010 eine hohe Schadstoffbelastung, sowie Probleme bei den Be- und Entlüftungssystemen. Reagiert wurde anfangs nicht.

Polizeisprecher Stefan Redlich erklärte auf Nachfrage: „Warum diese Gutachten über die Schadstoffe 2010 keine Beachtung fanden, kann ich heute nicht sagen.”

Bereits im Mai berichtete B.Z. über die Aufgabe des Schießstands in Wannsee. Dem rbb gegenüber fordert Michael Böhl, Landesvorsitzender Berlin des Bundes Deutscher Kriminalbeamten, nun eine Studie zu möglichen gesundheitlichen Auswirkungen für die Polizisten, die regelmäßig im Schießstand tätig sind. Man habe die Kollegen, die seit 10 Jahren von Lungen- und Atembeschwerden berichten, nicht ernstgenommen, klagt Böhl. „Das muss aufgeklärt werden.“

Auf dem Schießstand in Wannsee trainierten auch die Spezialeinsatzkräfte (SEK) (Foto: Christian Lohse)
Die Polizei hat den Schießstand in Wannsee verlassen. Hier trainierten auch die Spezialeinsatzkräfte (SEK) (Foto: Christian Lohse)

Wie „Klartext“ berichtet, können Atem- und Lungenbeschwerden durchaus durch die schlechte Be- und Entlüftung entstanden sein. Die Beamten waren dort Pulverdämpfen und anderen giftigen Stoffen ausgesetzt. Darauf könne die bislang unerklärliche Häufung von Krebsfällen unter Beamten und Schützen, die regelmäßig auf den Schießständen tätig waren, zurückzuführen sein, heißt es weiter.

Böhl fordert jetzt eine umfassende Untersuchung: „Wir werden jetzt einen Aufruf starten, damit wir eine Statistik erstellen können, wie viele Beamte noch betroffen sind.“
Auch der Universitätsprofessor und praktizierende Pneumologe, Christian Witt von der Charité, befürwortet eine derartige Studie, da für ihn aus medizinischer Sicht ein Zusammenhang nicht ausgeschlossen sei.

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