Er ist noch immer Liebling der Fans - obwohl er nur einen Kurzeinsatz in der letzten Saison hatte. Doch Ronny ist traurig, weil er bei Hertha keine Zukunft hat.
Herthas Publikumsliebling Ronny (30/Vertrag bis 2017) spielt in Berlin schon lange keine Rolle mehr, in der gesamten letzten Saison kam er gerade einmal auf 29 Minuten Einsatzzeit. Es ist Zeit für eine Trennung. Das weiß Hertha, das weiß Ronny.
Sein Berater Dino Lamberti sagte vor Kurzem: „Die Zeit für einen Wechsel ist reif. Die Suche läuft auf Hochtouren.“ Doch bisher will ihn niemand haben – und das hinterlässt Spuren beim Brasilianer. Ronny zur B.Z.: „Ich bin traurig, habe keine gute Laune. Ich weiß nicht, wie es mit mir weitergeht.“
Er war immer der Spaßvogel bei Hertha, immer für einen Spruch zu haben. Im Trainingscamp in Bad Saarow wirkt der einstige Hertha-Freistoßgott in sich gekehrt, verschwindet nach den Einheiten immer als einer der ersten im Mannschaftsbus. Kein neuer Verein, keine Spielpraxis – so geht Ronny kaputt bei Hertha.
Dabei ist der Brasilianer so fit wie schon lange nicht mehr. Damit endlich ein anderer Verein anbeißt, ackerte und boxte er den ganzen Sommer durch, verlor fast acht Kilo und hielt das alles in einer Art Bewerbungsvideo fest. Man sieht ihn Boxen, Seilspringen, Sandberge hochrennen, Bauchmuskel-Übungen machen.
Bisher ohne Erfolg! Zuletzt wurde der Brasilianer mit den Bundesliga-Absteigern Hannover und Stuttgart in Verbindung gebracht. Konkrete Angebote sollen jedoch nicht vorliegen. Ob er sich den Gang in die Zweite Liga zu Ex-Coach und Förderer Jos Luhukay (53, jetzt VfB) vorstellen könnte? Ronny: „Wenn Luhukay mich will, wäre das schon eine Möglichkeit.“
Aktuell ist sich der Mittelfeldmann nur bei einer Sache sicher. Er sagt: „Ohne meine Frau und meine drei Kinder gehe ich nirgendwo hin.“ Die fühlen sich in Berlin wohl, haben Freunde in Kindergarten und Schule – und würden Berlin nur ungern verlassen …